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Abasaglar® Insulin glargin
Die folgenden Informationen werden als Antwort auf Ihre Anfrage zur Verfügung gestellt und können Informationen über Dosierung, Formulierungen und Bevölkerungsgruppen enthalten, die sich von der Zulassung unterscheiden.
Wie wechselt man von oder zu Abasaglar® (Insulin glargin) oder anderen Insulinen von Eli Lilly and Company?
Wir fassen die aktuellen Empfehlungen zur Insulinumstellung mit Schwerpunkt auf Dosierungen und anderen relevanten Überlegungen zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Richtlinien wurden identifiziert?
- Welche Empfehlungen gibt es zum Wechsel zwischen Insulinprodukten?
- Umstellung von Basalinsulinen
- Welche Situationen erfordern weitere Überlegungen?
- Wie soll der Patient das neue Insulin anwenden?
- Behandlungsentscheidung
- Referenzen
- Anhang - Insuline im Überblick
Welche Richtlinien wurden identifiziert?
Wir haben nach offiziellen Richtlinien zum Wechsel zwischen Insulinprodukten gesucht. Folgende Richtlinien wurden identifiziert:
- Information Regarding Insulin Storage and Switching Between Products in an Emergency | FDA1
- Switching between Insulin Products in Disaster Response Situations | ADA2
Die Richtlinieninformationen werden durch relevante Dosierungsinformationen aus der Fachinformation unterstützt, wobei der Schwerpunkt auf Insulinen von Eli Lilly and Company liegt.
Welche Empfehlungen gibt es zum Wechsel zwischen Insulinprodukten?
Die Umstellung eines Patienten auf einen anderen Insulintyp oder eine andere Insulinmarke sollte unter strenger ärztlicher Überwachung erfolgen, da jede Änderung eine Änderung der Dosierung erforderlich machen kann.3-9
In der Übergangszeit kann eine engmaschige Überwachung der Glukose im Blut und eine Anpassung der Insulindosis erforderlich sein.1 Die Änderung des Insulinbedarfs kann sich nur auf die erste Injektion auswirken oder stufenweise über mehrere Wochen oder Monate erfolgen.10
Die Dosierungsempfehlungen während der Umstellung reichen von einer allgemeinen Dosisreduktion um 20 % 2 bis hin zu Änderungen von Einheit zu Einheit.1 Bei einer Dosisreduktion um 20 % würden 10 Einheiten des bisherigen Insulins auf 8 Einheiten des neuen Insulins umgestellt werden. Bei der Änderung von Einheit zu Einheit werden 10 Einheiten auf 10 Einheiten umgestellt. Im Allgemeinen erlauben Bolusinsuline eher einen Wechsel von Einheit zu Einheit, während Wechsel von langwirksamen Insulinen häufig eine spezifischere Überprüfung der Empfehlungen erfordern (siehe unten).1,2
Insulinpumpe, Schwangerschaft, Dialyse, hohe Insulindosen, die auf eine Auswirkung von Insulinantikörpern hindeuten, oder andere Situationen, können eine sorgfältigere Beurteilung des Wechsels erfordern.1,2
20 %ige Dosisreduktion als allgemeine Empfehlung
Als allgemeine Empfehlung wird die Insulindosis um 20 % reduziert, wenn auf ein anderes Insulin mit eingeschränkten Überwachungsmöglichkeiten umgestellt wird. Die Dosisreduktion hilft, Hypoglykämien zu vermeiden. Es kann zu einer kurzfristigen, leichten Hyperglykämie kommen, bis die Dosis weiter angepasst wird und der Patient wieder zu einer normalen Routine und Insulinbehandlung zurückkehrt. Die 20%ige Reduzierung erleichtert den Umstieg zwischen2
- Kurzwirksamen Insulinen
- Intermediären und langwirksamen Insulinen
- Vorgemischten Insulinen.
Wechsel von Bolusinsulinen Einheit zu Einheit
Für die Umstellung auf ein Mahlzeiteninsulin:
Vollständige Informationen zur Umstellung und Dosierung entnehmen Sie bitte der Fachinformation des neuen Insulins.
- Die Fachinformation von Lyumjev erwähnt die Möglichkeit, bei der Umstellung von einem anderen Mahlzeiteninsulin auf Lyumjev von Einheit zu Einheit zu wechseln11
Umstellung von Basalinsulinen
Relevante Informationen zur Dosierung und Verschreibung entnehmen Sie bitte der Fachinformation des neuen Insulins.
Von NPH oder Toujeo zu Abasaglar
Wird von einem Behandlungsschema mit einem intermediär- oder lang wirksamen Insulin auf ein Schema mit Abasaglar umgestellt, kann eine Änderung der Dosis des Basalinsulins erforderlich werden sowie eine Anpassung der antidiabetischen Begleitmedikation (die Dosierung und Applikationszeitpunkte von zusätzlich verabreichten Normalinsulinen oder rasch wirksamen Insulinanaloga bzw. die Dosierung oraler Antidiabetika).3
In den ersten Wochen sollte diese Reduzierung, zumindest zum Teil, durch höhere Dosen des Mahlzeiteninsulins ausgeglichen werden, danach sollte das Behandlungsschema individuell angepasst werden.3
Während der Umstellung und in den ersten Wochen danach wird eine engmaschige Stoffwechselüberwachung empfohlen. Bei einer verbesserten Stoffwechsellage und der daraus resultierenden Zunahme der Insulinempfindlichkeit kann eine weitere Dosisanpassung erforderlich werden. Eine Dosisanpassung kann auch dann notwendig werden, wenn sich zum Beispiel das Gewicht oder die Lebensweise des Patienten ändert, wenn eine Änderung der Tageszeit, zu der das Insulin verabreicht wird, vorgenommen wird oder wenn sich andere Umstände ergeben, die eine verstärkte Neigung zu Hypoglykämien oder Hyperglykämien bedingen.3
Patienten, die aufgrund von Antikörperbildung gegen Humaninsulin hohe Insulindosen benötigen, können mit Abasaglar zu einer besseren Insulinwirkung kommen.3
Umstellung von einem zweimal täglich gegebenem NPH Insulin auf Abasaglar:
- Um das Risiko nächtlicher und frühmorgendlicher Hypoglykämien zu verringern, sollten Patienten, die ihre Basalinsulinbehandlung von zweimal täglich verabreichtem NPHInsulin auf einmal täglich verabreichtes ABASAGLAR umstellen, ihre tägliche Dosis Basalinsulin während der ersten Behandlungswochen um 20 − 30 % reduzieren.3
- Darüber hinaus sollte sich der Patient darüber im Klaren sein, dass die verlängerte Wirkung von subkutan verabreichtem Insulin glargin die Erholung von einer Hypoglykämie verzögern kann3
Umstellung von Toujeo auf Abasaglar:
- ABASAGLAR und Toujeo (Insulin glargin 300 Einheiten/ml) sind nicht bioäquivalent und nicht direkt austauschbar. Patienten, die ihre Basalinsulin Therapie von einer einmal täglichen Gabe eines Insulin glargin 300 Einheiten/ml auf eine einmal tägliche Gabe ABASAGLAR umstellen, sollten die Dosis um ungefähr 20 % reduzieren, um das Risiko von Hyopglykämien zu verringern.3
Abasaglar Umstellungstabelle
Eine Reduzierung der Abasaglar-Dosis bei der Umstellung von bestimmten Insulinen verringert die Wahrscheinlichkeit einer Hypoglykämie.3,10
Eine Tabelle zur Umstellung finden Sie in Umstellung von einem anderen Basalinsulin zur Therapie mit Abasaglar..
Bei der Umstellung von... |
auf… |
Gilt für die empfohlene Anfangsdosis von Abasaglar: |
Beispiel |
Lantus |
Abasaglar |
Entspricht der Lantus-Dosis. |
50 Einheiten Lantus werden auf 50 Einheiten Abasaglar umgestellt |
Toujeo |
Abasaglar |
Entspricht ca. 80 % der Toujeo-Dosis . |
50 Einheiten Toujeo werden auf 40 Einheiten Abasaglar umgestellt |
zweimal täglich NPH-Insulin |
einmal täglich Abasaglar |
Beträgt 70 %–80 % der gesamten Tagesdosis NPHInsulin |
25 Einheiten NPH-Insulin jeden Morgen und 25 Einheiten NPH-Insulin jeden Abend (insgesamt 50 Einheiten NPH-Insulin täglich) werden auf einmal täglich 35–40 Einheiten Abasaglar umgestellt |
einem anderen mittel- oder langwirksamen Insulin als Lantus |
Abasaglar |
Kann von der vorherigen Basalinsulindosis abweichen und andere gleichzeitig verabreichte antihyperglykämische Arzneimittel müssen möglicherweise angepasst werden |
... |
Abkürzungen: Abasaglar = Abasaglar® (Insulin glargin) 100 Einheiten/ml; Lantus = Lantus® (Insulin glargin) 100 Einheiten/ml; Toujeo = Toujeo® (Insulin glargin) 300 Einheiten/ml.
Von NPH zu einem anderem NPH
Von langwirksamem Insulin zu NPH
Da NPH-Insulin in der Regel 2x täglich verabreicht wird, sollten Patienten, die von langwirksamem auf NPH-Insulin umstellen, eine halbe Basaldosis bei der ersten Mahlzeit des Tages und eine halbe Dosis bei der zweiten Mahlzeit des Tages injizieren.2
Welche Situationen erfordern weitere Überlegungen?
Eine weitere Überlegung oder Konsultation eines Spezialisten sollte in Betracht gezogen werden bei:
- Umstellung von und auf Insulin glargin in einer Konzentration von 300 Einheiten/ml, da Insulin glargin in einer Konzentration von 300 Einheiten/ml nicht bioäquivalent mit Insulin glargin in einer Konzentration von 100 Einheiten/ml ist – weitere Informationen entnehmen Sie bitte der jeweiligen Fachinformation.3
- Patienten mit kompliziertem Insulinbedarf, z.B.2
- Schwangerschaft,
- Dialyse,
- Insulinpumpe oder
- konzentrierten Insulinen (z.B., 200, 300 or 500 Einheiten/ml).
- Patienten mit hohen Insulindosen aufgrund von Antikörpern gegen Humaninsulin, da diese Patienten unter dem neuen Insulin möglicherweise eine verbesserte Insulinreaktion erfahren.3
Wie soll der Patient das neue Insulin anwenden?
Um einen erfolgreichen Wechsel des Insulins zu ermöglichen, sollte der Patient wissen, warum der Wechsel erforderlich ist, und alle Bedenken die der Patienten haben könnte, sollten besprochen werden.
Darüber hinaus sollte der Patient die relevanten Informationen zur korrekten und sicheren Anwendung erhalten, wie:
- wie das Insulin aussieht,
- wie es injiziert und das Gerät benutzt wird,
- Beginn der Insulinwirkung, Spitzenwirkung und Gesamtwirkungsdauer, entsprechend folgender Faktoren:
- Zeitpunkt der Injektion,
- Zeitpunkt der Mahlzeit
- Zeitpunkt einer möglichen Hypoglykämie und wie diese behandelt wird
Behandlungsentscheidung
Der Wechsel von einem Insulin zu einem anderen bleibt eine individuelle Entscheidung, und die Verschreibungsinformationen der anwendbaren Insuline und die pharmakokinetischen/pharmakodynamischen Profile sollten berücksichtigt werden. Die vollständigen Verschreibungsinformationen entnehmen Sie bitte der Fachinformation (SmPC) des neuen Insulins.
Referenzen
1Food and Drug Administration (FDA). Information regarding insulin storage and switching between products in an emergency.https://www.fda.gov/drugs/emergency-preparedness-drugs/information-regarding-insulin-storage-and-switching-between-products-emergency. Updated September 19, 2017. Accessed December 22, 2022.
2Information for Health Care Professionals Switching between Insulin Products in Disaster Response Situations Approved by the American Diabetes Association, the Endocrine Society and JDRF. https://diabetes.org/sites/default/files/2019-08/switching-between-insulin.pdf. Updated August 2018. Accessed December 22, 2022.
3Abasaglar [Fachinformation]. Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande.
4Humalog 100 Einheiten/ml [Fachinformation]. Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande.
5Humalog Mix25 100 Einheiten/ml [Fachinformation]. Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande.
6Huminsulin [Fachinformation]. Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande.
7Liprolog 100 Einheiten/ml [Fachinformation]. Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande.
8Liprolog Mix25 100 Einheiten/ml [Fachinformation]. Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande.
9Berlinsulin H [Fachinformation]. Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande.
10Data on file, Eli Lilly and Company and/or one of its subsidiaries.
11Lyumjev 100 Einheiten/ml [Fachinformation]. Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande
12Humalog 200 Einheiten/ml [Fachinformation]. Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande.
13Lyumjev 200 Einheiten/ml [Fachinformation]. Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande
14HumaPen Savvio [Bedienungsanleitung] Eli Lilly Nederland B.V., Niederlande.
Anhang - Insuline im Überblick
Insulin von Eli Lilly and Company |
Andere Marke in der jeweiligen Insulingruppe |
Schnell wirkende Analoga |
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Schnell wirkendes Humaninsulin |
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Intermediär wirkendes Humaninsulin |
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Lang wirkendes Analogon |
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Vorgemischtes Insulin (intermediär- kombiniert mit schnell wirksamen Insulin) |
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Vorgemischtes Insulin (intermediär oder langwirksam – kombiniert mit schnell wirksamen Insulin) |
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Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Es werden möglicherweise nicht alle Produkte vermarktet. Insulinprodukte in Kombination mit GLP-1-Rezeptoragonisten wurden nicht aufgenommen.
Informationen zur Insulinwirkung, einschließlich Beginn der Wirkung, Spitzenwirkung und Gesamtwirkungsdauer finden Sie in Abschnitt 5 der jeweiligen Fachinformation.
Datum der letzten Prüfung: 09. Januar 2023